04. März 2025
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dbb sachsen-anhalt

Beamte fliehen in den Ruhestand

In den letzten Jahren hat sich ein besorgniserregender Trend abgezeichnet: Immer mehr Beamte in Sachsen-Anhalt entscheiden sich für einen vorzeitigen Ruhestand (Volksstimme vom 04.03.2025). Ulrich Stock, Landeschef des dbb sachsen-anhalt, sieht diese Entwicklung mit großer Sorge und fordert dringende Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken.

Laut dem dbb sachsen-anhalt gibt es mehrere Gründe, warum Beamte und Arbeitnehmer vermehrt den vorzeitigen Ruhestand anstreben. Einer der Hauptgründe ist die zunehmende Arbeitsbelastung. „Viele Beschäftigte fühlen sich überfordert und ausgebrannt, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten Jahren verschlechtert, und die Anforderungen an die Beamten und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst sind gestiegen“, gibt Stock in dem Interview mit der Volksstimme zu bedenken.

Ein weiterer Grund ist die mangelnde Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten. „Viele fühlen sich von der Politik und der Gesellschaft nicht ausreichend unterstützt und respektiert. Dies führt zu Frustration und dem Wunsch, sich frühzeitig aus dem Berufsleben zurückzuziehen“, betont Stock.

Der vorzeitige Ruhestandseintritt oder Renteneintritt von Beschäftigten habe erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt. Stock warne davor, dass die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen darunter leiden könnte. Es fehle an erfahrenen Arbeitskräften, die die Aufgaben übernehmen können. Dies führe zu einer Überlastung der verbleibenden Mitarbeiter und einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.

Zudem werde es immer schwieriger, junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. „Die negativen Berichte über die Arbeitsbedingungen und die hohe Zahl der vorzeitigen Ruhestände schrecken potenzielle Bewerber ab“, äußert Stock. Der dbb sachsen-anhalt fordert daher eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine stärkere Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten.

Um dem Trend des vorzeitigen Ruhestands entgegenzuwirken, fordere dbb sachsen-anhalt eine Reduzierung der Arbeitsbelastung durch eine bessere Personalausstattung und eine gerechtere Verteilung der Aufgaben. „Wir brauchen endlich Entlastung durch Digitalisierung, Abbau von überbordender Bürokratie und anwendungsfreundlicher Software“, so Stock.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gesundheitsförderung. „Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit der Beamten zu schützen und zu fördern“, sagt Stock. Dazu gehören regelmäßige Gesundheitschecks, Stressbewältigungsprogramme und eine bessere Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen, welche auch im Rahmen der Beihilfe erstattet werden. Prävention ist bei gesetzlichen Kassen schon angekommen, obwohl auch dort noch Luft nach oben ist.

„Der vorzeitige Ruhestand von Beamten in Sachsen-Anhalt ist ein ernstes Problem, das dringend angegangen werden muss. Es müssen schnellstens Maßnahmen seitens der Politik ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten zu erhöhen. Nur so kann der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt langfristig gesichert und die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen gewährleistet werden“ betont Stock.

Den Artikel in der Volksstimme können Sie hier lesen!