08. März 2022
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Ist der internationale Frauentag als Frauenkampftag immer noch notwendig?

Nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer. Der Gender-Pay-Gap liegt derzeit im Osten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 6 Prozent. Daraus resultiert im weiteren Lebensverlauf ein Gender-Pension-Gap, der dazu führt, dass Frauen im Alter häufiger als Männer in prekären Verhältnissen leben müssen.

Nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer. Der Gender-Pay-Gap liegt derzeit im Osten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 6 Prozent. Daraus resultiert im weiteren Lebensverlauf ein Gender-Pension-Gap, der dazu führt, dass Frauen im Alter häufiger als Männer in prekären Verhältnissen leben müssen.

Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Diese als Gender-Care-Gap bezeichnete Differenz zwischen Frauen und Männern gilt als wichtiger Indikator für gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter.

Mit dem im Land vorliegenden Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD und FDP wird ein grundlegendes Vorhaben wieder auf die Agenda gesetzt: endlich soll Sachsen-Anhalt ein modernes Gleichstellungsgesetz erhalten. Das Vorhabenhätte schon in der letzten Wahlperiode realisiert werden sollen, konnte aber aufgrund von Interessenunterschieden zwischen den Koalitionären nicht umgesetzt werden.

Die neue Koalition hat in diesem Zusammenhang nun zwei wichtige Aufträge für das Land Sachsen-Anhalt: Die Frauen im öffentlichen Dienst brauchen endlich ein modernes Gleichstellungsgesetz, damit Aufstiegschancen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten unabhängig vom Geschlecht und Familienstand erfolgen können. Die Position der Landesbeauftragten für Gleichstellung ist zudem seit über einem Jahr unbesetzt.

Die Vorsitzende der dbb landesfrauenvertretung, Michaela Neersen, fordert hier schnelles Handeln: „Es wird höchste Zeit, dass die Sozial- und Gleichstellungsministerin Frau Grimm-Benne die Stelle öffentlich ausschreibt und zeitnah besetzt. Die Landesgleichstellungsbeauftragte muss nicht nur in schwierigen gesellschaftlichen Phasen als Vertreterin der Frauen für deren Interessen eintreten. Ob es die Corona-Pandemie oder aber der Prozess der Digitalisierung der Verwaltung ist - Frauenvertretung ist dringend notwendig und Gleichstellungspolitik muss endlich krisenresistent gemacht werden. Die dbb landesfrauenvertretung sachsen-anhalt sieht nicht nur am 08. März die Notwendigkeit die Gleichstellung von Mann und Frau anzumahnen.“