09. Mai 2019
Auf Facebook teilenAuf Twitter weitersagenArtikel versenden

dbb frauen im Gespräch mit CDU:

Noch muss Gleichstellungsbeauftragte eine Frau sein

Am 7. Mai 2019 traf sich die dbb frauenvertretung mit der ausschließlich aus Männern bestehendem CDU-Arbeitsgruppe Recht, Verfassung und Gleichstellung im Landtag von Sachsen-Anhalt zu einem Meinungsaustausch.

Themen des rund einstündigen Gespräches waren die Novellierung des Frauenfördergesetzes zu einem modernen Gleichstellungsgesetz sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mobiles Arbeiten einschließlich Telearbeit und Beurteilungen.

Der Gesetzentwurf zur „Gleichstellung von Frauen und Männern in Sachsen-Anhalt“ soll nach Aussage der CDU noch in dieser Legislaturperiode vorgelegt werden. Die CDU lehnt, so wie Justizministerin Anne-Marie Keding, eine gesetzlich festgeschriebene Quote für Frauen in Führungspositionen ab. Diskussionsbedarf bestehe von Seiten der CDU hinsichtlich der Besetzung der Position der Gleichstellungsbeauftragten mit Männern. Nach der aktuellen Rechtslage können ausschließlich Frauen als Gleichstellungsbeauftragte bestellt werden. Mit der Novellierung fordert die CDU eine Änderung der bisherigen Praxis. Neersen betonte jedoch: „Es besteht weiterhin die Notwendigkeit den Gleichstellungsposten zwingend mit einer Frau zu besetzen, solange Frauen nicht die gleichen beruflichen und gesellschaftlichen Chancen haben wie Männer.“

Zwischen den Gesprächsteilnehmern herrschte Einigkeit darüber, dass Qualifikationen, die im Rahmen familiärer und sozialer Tätigkeiten gewonnen werden, bei der beruflichen Entwicklung berücksichtigt werden müssen. Bestehende Instrumente für eine Frauenförderung im öffentlichen Dienst würden, so die Vertreter des Arbeitskreises, noch nicht effektiv genug eingesetzt. Um den heutigen Anforderungen einer modernen Arbeitswelt gerecht zu werden, bestehe daher Schulungsbedarf bei Führungskräften auch in Bezug auf das Thema Beurteilung. Die Digitalisierung bietet Frauen nur dann bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen, wenn flexible und familienfreundliche Karrieremodelle den beruflichen Aufstieg unterstützen.