15. November 2021
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dbb frauenvertretung sachsen-anhalt:

„Nur #moderndenken oder auch modern Arbeiten?“

Am 13. November 2021 fand die zweite Hauptversammlung der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt in Magdeburg in diesem Jahr statt. „Geht im Öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt eigentlich auch modern Arbeiten oder bleibt es nur beim #moderndenken?“, brachte Michaela Neersen, Vorsitzende der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt, die Berichte aus den Mitgliedsgewerkschaften auf den Punkt.

Auch im zweiten Jahr der Pandemie wurde einmal mehr deutlich, dass der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt und hier insbesondere im Bildungsbereich, unvorbereitet, planlos und unkoordiniert agiert.

Es brauche Maßnahmen für eine funktionierende Verwaltung, die ihren Beschäftigten ein Arbeitsumfeld biete, das sie handlungsfähig mache, angefangen von praxistauglichen Rechtsgrundlagen über eine aufgabengerechte Personal- und Sachmittelausstattung. Noch heute fehle es in einigen Dienststellen für Homeoffice an Hardware. Ferner werde von Kolleginnen verlangt, zusätzliche Verträge mit Arbeitgebern/Dienstherrn für Homeoffice abzuschließen, da tragfähige Dienstvereinbarungen für beide Seiten ebenfalls Mangelware sind. „Es geht grundsätzlich um eine bessere Organisation, Digitalisierung und Rechtssetzung“, so Neersen. Man müsse Rahmenbedingungen für die Digitalisierung oder Homeoffice schaffen, die sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sinnvoll seien.

Die Landesregierung verspreche sich eine sogenannte „Digitalisierungsrendite“ und hoffe auf Einsparungen bei den Personalkosten. Hier warnten vor allem die Vertreterinnen aus dem schulischen Bereich: Erst in fünf bis sieben Jahren sei mit einer Entspannung beim derzeitigen personellen Engpass zu rechnen. Bis dahin sei der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt endgültig ausgeblutet.

Die neue Landesregierung sei nun in der Pflicht, ihre Wahlversprechen umzusetzen. So habe sich die schwarz-rot-gelbe Landesregierung auf die Fahnen geschrieben, endlich ein modernes Landesgleichstellungsgesetz in Kraft zu setzen. Ein Vorhaben, dass in der letzten Legislaturperiode kläglich gescheitert sei. In diesem Zusammenhang informierte Neersen die Teilnehmerinnen der Hauptversammlung über ein Anfang 2022 terminiertes Gespräch mit Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Gleichstellung. „Wir werden dem Sozialministerium unterstützend, aber auch kritisch bei der Erarbeitung eines modernen Gleichstellungsgesetzes zur Seite stehen und bieten unsere Expertise und Erfahrungen an“, betont Neersen.