23. April 2019
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Änderung der Laufbahnverordnung:

Wieder mehr Verbeamtungen in Sachsen-Anhalt

Der Beamtenbund begrüßt ausdrücklich, dass in Sachsen-Anhalt wieder mehr verbeamtet werden soll. Dazu werden die Zugangsmöglichkeiten zu verschiedenen bereits eingerichteten Laufbahnen erweitert und Laufbahnen neu- bzw. wiedereingerichtet, wie die Laufbahnen im Technischen Verwaltungsdienst der Fachrichtungen „Maschinen- und Elektrotechnik“, „Stadtbauwesen“ und „Bahnwesen“. „Die Landesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet künftig auch in den Verwaltungen des Landes und der Kommunen dringend benötigten Ingenieuren den Beamtenstatus an. Besonders für an Naturwissenschaft und Technik Interessierte wird eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst mit der Einrichtung technischer Laufbahnen wieder interessant. Nach Zulagen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit werden nun auch laufbahnrechtliche Voraussetzungen geschaffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagte dbb Landesvorsitzender Wolfgang Ladebeck.

Das Kabinett hat die Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Laufbahnen der Beamtinnen und Beamten im Land Sachsen-Anhalt zur Verbandsanhörung freigegeben. Mit einer Änderung der Anlagen der Laufbahnverordnung sollen die Möglichkeiten der Verbeamtung erweitert werden. Die Landesregierung will damit die Attraktivität des öffentlichen Dienstes erhöhen und mit dazu beitragen, qualifiziertes Fachpersonal in Bereichen mit ungenügender Bewerberzahl zu gewinnen. Auch ein Wechsel von verbeamteten Fachkräften aus anderen Bundesländern und vom Bund nach Sachsen-Anhalt soll erleichtert werden. Die Aufgabe zahlreicher Laufbahnen bei der Reform des Beamtenrechts 2010 führte dazu, dass wechselwilligen verbeamteten Bewerbern aus anderen Bundesländern und vom Bund in Sachsen-Anhalt lediglich eine Stelle im Angestelltenverhältnis angeboten werden konnte. Neben der Einrichtung neuer Laufbahnen und der Erweiterung der Zugangsmöglichkeiten zu bestehenden Laufbahnen ist außerdem vorgesehen, die Laufbahn des „Besonderen Verwaltungsdienstes“ zu schließen. Die bisher darin gebündelten Studiengänge werden nach dem Schwerpunkt der Fachrichtungen zwei neuen Laufbahnen zugeordnet: Für die Studiengänge der Verwaltungswissenschaften, der Sozialwissenschaften und der politischen Wissenschaften wird die Laufbahn „Dienst als Politologin/Politologe“ geschaffen. Wie die Laufbahn des Besonderen Verwaltungsdienstes beginnt die neue Laufbahn mit dem zweiten Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2. Die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge sollen den Zugang zu der neuen Laufbahn „Wirtschaftsverwaltungsdienst“ in der Laufbahngruppe 2 mit dem ersten Einstiegsamt A 9 eröffnen. Damit wird einem besonders von den Kommunen geäußerter Bedarf an Verbeamtungen im Bereich des ehemals gehobenen Dienstes entsprochen.