07. März 2022

Am 07. März ist Equal Pay Day (EPD)!

  • Equal Pay Day, Verdienstunterschied Frauen und Männer
    Internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern

Das Datum des Equal Pay Day markiert symbolisch den allgemeinen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen umsonst. Männer werden hingegen ab dem 01. Januar 2022 bezahlt. Laut Statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied deutschlandweit aktuell 18 Prozent. In den neuen Bundesländern beträgt der Unterschied zwischen Männern und Frauen in diesem Jahr immer noch 6 Prozent. Wobei nach den Daten des Statistischen Bundesamtes auch der Lohnunterschied zwischen Ost und West eine Rolle zu spielen scheint.

Was ist Arbeit noch wert? Dieser Frage ging die Regionalgruppe Halle des Deutschen Juristinnenbundes e.V. am 02.03.2022 im Rahmen des internationalen Frauenkampftages für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern nach. Die Referentin Dr. habil. Melanie Roski, Mitarbeiterin der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, beleuchtete in ihrem Vortrag die Ursachen und Zusammenhänge für diesen Gender Pay Gap.

Die komplexen Zusammenhänge wurden dabei deutlich. Frauen arbeiten häufiger in Berufen, welche gesellschaftlich gesehen als systemrelevant geschätzt werden, jedoch regelmäßig weniger gut bezahlt sind. Hierbei zeigt sich in Untersuchungen, dass Löhne und Gehälter in den Berufen leiden, in welchen Frauen mehr als 60 Prozent der Belegschaft ausmachen.

Negativ wirkt sich auch die geschlechtliche Arbeitsteilung auf den Verdienst von Frauen aus. Care-Arbeit wird immer noch vor allem von Frauen übernommen. Diese wechseln dann unter Umständen in Teilzeit und riskieren gleichzeitig ihr beruflichen Aufstiegschancen insbesondere in den Berufszweigen, in welchen weiterhin eine Präsenzkultur vorherrscht.

Diese Risiken des Gender Pay Gap finden sich auch für Frauen im öffentlichen Dienst wieder, trotz bestehender Tarifverträge und bindender Regelungen der Besoldung von Verbeamteten.

Wie sich zeigt kann Digitalisierung hier positive Effekte haben, wenn schlechter bezahlte Routinearbeiten wegfallen. Jedoch nur dann, wenn die Organisation im Zuge der Digitalisierung ebenfalls angepasst wird.

„An dieser Stelle muss der öffentliche Dienst eine Vorreiterrolle einnehmen!“, fordert Janine Dietz, zweite stellvertretende Vorsitzende der dbb landesfrauenvertretung sachsen-anhalt. „Im Zuge anstehender politischer Gespräche werden daher auch berufliche Aufstiegschancen für Frauen, Homeoffice und Teilzeit vor dem Hintergrund der laufenden Digitalisierung im öffentlichen Dienst von uns zum Thema gemacht.“