12. Januar 2017

Haushaltsüberschuss für mehr Personal verwenden

Der Landesvorsitzende des dbb Wolfgang Ladebeck fordert, den Haushaltsüberschuss aus 2016 von rund 350 Millionen Euro für Investitionen in mehr Personal zu verwenden.

„Nicht nur Lehrer und Polizisten sind an ihrer Belastungsgrenze angekommen, auch in der allgemeinen Verwaltung und in den Fachverwaltungen muss heute ein Kollege die Arbeit machen, für die vor Jahren noch zwei oder drei Bediensteten zuständig waren. Wenn dann noch besondere Situationen dazukommen, wie die Integration von Flüchtlingen oder besondere Gefährdungslagen, ist das Land personell nicht ausreichend vorbereitet“, sagte der dbb Landeschef.

Seit 2006 war der Abbau von Personal im öffentlichen Dienst eine zentrale Maßnahme der Landesregierung zur Haushaltskonsolidierung. Die Folgen sind unübersehbar, nicht nur in der Bildung und bei der öffentlichen Sicherheit. Der jahrelange Personalabbau hat sich spürbar auf die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Dienstes ausgewirkt. Die Daseinsvorsorge kann nicht mehr jederzeit und überall sichergestellt werden.

„Wir stehen personalpolitisch am Scheideweg. Ab diesem Jahr werden jedes Jahr mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes in den Ruhestand gehen. Auf die hohen Altersabgänge muss die Landesregierung vorbereitet sein und dort, wo das Land seinen Nachwuchs selbst ausbilden kann, zum Beispiel bei den Lehrerinnen und Lehrern oder den Polizisten seine Ausbildungskapazitäten bedarfsgerecht erhöhen. Der Nachwuchs wächst nun mal nicht auf den Bäumen“, so Ladebeck. Mit seiner Nachwuchskampagne „Die Unverzichtbaren“ wirbt der dbb seit nunmehr drei Jahren erfolgreich um motivierten und talentierten  Nachwuchs. Aus über 100 attraktiven Berufsprofilen im öffentlichen Dienst können interessierte junge Menschen ihren Traumjob finden.