14. April 2016

Einkommensrunde Bund/Kommunen 2016:

Mahnwache der dbb jugend in Halle

Die Botschaft auf den Transparenten am 13. April 2016 in Halle vor der Tür des kommunalen Arbeitgeberverbandes war eindeutig: „Vorfahrt für die Jugend“, „BefristungsSTOP“, „Baustelle öffentlicher Dienst“. Nachdem es auch nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen keine entscheidende Annäherung der unterschiedlichen Positionen gab, hat die dbb jugend sachsen-anhalt in einer Mahnwache nicht nur eindringlich auf ihre Forderungen hingewiesen, sondern sie auch in einem persönlichen Gespräch mit dem Verbandsgeschäftsführer des kommunalen Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt, Detlev Lehmann, erörtert.

André Paduch, Vorsitzender der dbb jugend sachsen-anhalt: „Ohne eine bessere Ausbildungsvergütung und ohne eine Perspektive für eine unbefristete Übernahme, werden sich junge Menschen in Zukunft nicht mehr für den öffentlichen Dienst bei der Berufswahl entscheiden.“ Erst werde sehr viel Geld in die Ausbildung des Nachwuchses investiert, dann aber müssten viele von ihnen wieder gehen, weil eine unbefristete Übernahme meist aus Kostengründen nicht möglich sei. Ein großes Problem gerade bei jungen Menschen im öffentlichen Dienst ist auch die Befristungspraxis. Dass Befristungen hier an der Tagesordnung sind, zeigt eine Studie, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Ende letzten Jahres veröffentlicht hat. „Junge Menschen unter 35 Jahren werden dabei mehr als doppelt so häufig befristet eingestellt als alle übrigen Altersgruppen, oft sogar mehrmals hintereinander“, kritisiert Paduch.

Die dbb jugend fordert im Rahmen der Einkommensrunde eine Erhöhung der Azubientgelte um 100 Euro monatlich, die unbefristete Übernahme aller Azubis, die vollständige Übernahme von Reisekosten zu einer auswärtigen Berufsschule oder zu überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen und 30 Tage Urlaub.

Von der Einkommensrunde sind deutschlandweit 2,4 Millionen Beschäftigte sowie über 100.000 Azubis und Praktiken unmittelbar und mittelbar betroffen.