30. Oktober 2025

Hauptvorstand des dbb sachsen-anhalt:

Öffentlicher Dienst unter Druck – Solidarität und klare Haltung gefordert

Der Hauptvorstand des dbb beamtenbund und tarifunion sachsen-anhalt ist am 29. Oktober 2025 in Magdeburg zu seiner turnusmäßigen Sitzung zusammengekommen. Teilgenommen haben die Vorsitzenden der Mitgliedsgewerkschaften. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die zunehmenden Herausforderungen in den Dienststellen, die politische Lage im Vorfeld der Landtagswahl 2026 sowie die bevorstehende Einkommensrunde für die Beschäftigten der Länder (TV-L).

Die Berichte aus den Mitgliedsgewerkschaften zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu, die Aufgabenerfüllung gerät zunehmend ins Wanken. Die Vorsitzenden berichteten übereinstimmend von Überlastung, unbesetzten Stellen und wachsender Frustration unter den Beschäftigten. „Ohne eine nachhaltige Personalstrategie droht der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt an seine Grenzen zu stoßen“, so der einstimmige Tenor der Teilnehmer. Die Belastung der Beschäftigten sei vielerorts an der Grenze des Zumutbaren angekommen.

Iris Herfurth, 1. Stellvertretende dbb Landesvorsitzende, betonte die Dringlichkeit gemeinsamer gewerkschaftlicher Antworten: „Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung – einerseits müssen wir die Arbeitsfähigkeit unserer Verwaltungen sichern, andererseits gilt es, demokratische Grundwerte gegen populistische Strömungen zu verteidigen. Beides gelingt nur mit einem starken, solidarischen öffentlichen Dienst.“

Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen im kommenden Jahr äußerten die Teilnehmer große Besorgnis über den zunehmenden Einfluss rechtspopulistischer Kräfte, insbesondere der AfD. „Ein starker öffentlicher Dienst braucht ein gesellschaftliches Klima, das auf Zusammenhalt und Verlässlichkeit setzt – nicht auf Spaltung und Misstrauen“, hieß es aus dem Gremium.

Ein weiterer Schwerpunkt war die bevorstehende Einkommensrunde TV-L 2025/2026. Der dbb sachsen-anhalt ruft seine Mitgliedsgewerkschaften zur Geschlossenheit und Solidarität auf: Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten Tag für Tag Enormes – sie verdienen nicht nur Anerkennung, sondern auch eine spürbare Verbesserung ihrer Einkommenssituation. Die Forderungen des dbb zielen auf eine nachhaltige Stärkung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes, insbesondere in Zeiten wachsender Konkurrenz um qualifizierte Fachkräfte.

Der dbb sachsen-anhalt kündigte an, sich mit Nachdruck für die Interessen der Beschäftigten einzusetzen. Ziel bleibe ein leistungsfähiger, attraktiver und zukunftssicherer öffentlicher Dienst – als Rückgrat des Gemeinwesens und Garant für demokratische Stabilität.