07. April 2025

Tarifabschluss öffentlicher Dienst Bund und Kommunen

Stock: zukunftsweisenderes Ergebnis wäre sinnvoll

Der dbb sachsen-anhalt sieht in dem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, der am 6. April 2025 erzielt wurde, als wichtigen Fortschritt, betont jedoch, dass ein zukunftsweisenderes Ergebnis wünschenswert gewesen wäre.

Ulrich Stock, Landesvorsitzender des dbb sachsen-anhalt, hob hervor, dass die erzielten Verbesserungen zwar positiv seien, jedoch nicht ausreichten, um die langfristigen Herausforderungen im öffentlichen Dienst zu bewältigen: „Jeder Schritt nach vorne, sei es in finanzieller Hinsicht oder bei den Arbeitsbedingungen erforderte von uns enorme Anstrengungen und hartnäckige Verhandlungen“, betont Stock. Mit Blick auf die kommenden Jahre fordert er nachhaltige Maßnahmen, um den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten und den Personalmangel zu bewältigen.

Die Vereinbarung umfasst eine zweistufige lineare Entgelterhöhung: Ab dem 1. April 2025 steigen die Gehälter um 3 Prozent, mindestens jedoch um 110 Euro monatlich. Ab dem 1. Mai 2026 folgt eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent. Besonders positiv bewertet der dbb die soziale Komponente des Abschlusses, die zu überproportionalen Gehaltssteigerungen in den unteren Entgeltgruppen führt.

Für Auszubildende und dual Studierende wurden ebenfalls Verbesserungen erzielt. Ihre Vergütung steigt in zwei Schritten um jeweils 75 Euro monatlich, und es wurde eine Regelung zur unbefristeten Übernahme bei betrieblichem Bedarf eingeführt.

Ein weiterer zentraler Punkt des Tarifabschlusses ist die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle. Ab 2027 erhalten die Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag, und Teile des 13. Monatsgehalts können in freie Tage umgewandelt werden. Zudem wird die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen, wobei der dbb betont, dass dies nur auf freiwilliger Basis erfolgen darf.